Montag, 19. Dezember 2011

Finale Jagd auf Steuervorteile

Noch lassen sich Steuern sparen und staatliche Zulagen sichern!
Panische Abschlüsse sind aber falsch, viele Steuersparmodelle trügerisch.

Banken und Versicherungen. Finanzmakler und Vermittler: Sie versuchen, Menschen zum Handeln zu bewegen - am liebsten mit Verweis darauf, dass die Zeit drängt.
"Nur wer bis Silvester in Lebensversicherungen oder Riester-Renten investiere, könne sich Steuervorteile und Zuschüsse sichern..."

In einigen Fällen kann das ja sogar sinnvoll sein, noch zu handeln: Bei der Altersvorsorge, durch gutes Timing bei Steuern, bei privaten oder geschäftlichen Investitionen.

Das Problem: Vieles, was auf Provisionen erpichte Banker und Finanzvermittler empfehlen, ist eben nicht sinnvoll.
Viele verbreiten mit Slogans wie "Jetzt noch Steuervorteile sichern!"

Schlussverkaufsstimmung - egal, ob das Produkt den Kunden nutzt oder was taugt..

Alle Jahre wieder bietet der Jahreswechsel das optimale Verkaufsargument: Zeitdruck.
Und vieles deutet darauf hin, dass freie Finanzvermittler in diesen Wochen noch aggressiver auf Kundenfang gehen als sonst.
Denn 2012 tritt ein neues Anlegerschutzgesetz in Kraft, das ihnen das Geschäft deutlich erschwert.
Die Reform mit dem sperrigen Namen "Novellierung des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagerechts" ist ein Riesenklotz

Und tatsächlich kommt eine Menge auf die Vermittler zu. So müssen sie seit dem 1. April an, Protokolle der Beratungsgespräche anfertigen und ihren Kunden Infoblätter zu den empfohlenen Produkten aushändigen - mit detaillierten Angaben zu ihrer Provision.
Damit gelten für sie künftig dieselben Regeln wie für Bankberater. Hinzu kommen strengere Ausbildungs- und Haftungsvorschriften.

Vermittler, Banken und Versicherer trommeln derzeit auch massiv für den Abschluss einer Lebensversicherung bis Jahresende, weil der Mindestzins, den Versicherer Neukunden für die komplette Vertragsdauer versprechen, von 2,25 auf 1,75 Prozent sinkt. Dass dieser Zins nur auf den Sparanteil gezahlt wird, also die Kundenbeiträge abzüglich Kosten, kann in der Eile schon mal untergehen.
Bei Lebensversicherungen liegen die Abschlusskosten - im Wesentlichen Provisionen - im Schnitt bei vier bis sechs und in Einzelfällen sogar bei zwölf Prozent der gesamten Beiträge des Anlegers. Das wird auch so bleiben: Das neue Gesetz enthält, anders als ursprünglich geplant, keine Provisionsgrenze für Lebensversicherungen.
Diese Vorschrift wurde kurzfristig gestrichen.

Noch lukrativer für Vermittler sind geschlossene Fonds: Die Nebenkosten sind bei vielen deutlich zu hoch. Wenn sich Anleger an Immobilien oder Solarparks beteiligen, fließen am Ende oft nur rund 80 Prozent ihres Geldes in das Investitionsobjekt - viel zu wenig.

Eine Information nach Agenturberichten

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