Donnerstag, 29. März 2012

2011 sollte ja eigentlich zum "Jahr der Pflege" werden

Eine Mini-Reform 
aus: Badische Neue Nachrichten:

Aber wie so oft bei vollmundigen Ansagen, verhebt man sich und Minimalistisches kommt heraus, auch wenn dies mit Blick auf die gewaltigen Herausforderungen, vor denen die Pflegekasse angesichts des bevorstehenden dramatischen demografischen Wandels steht, auf Dauer viel zu wenig ist und vorne wie hinten nicht ausreicht, um die Situation der Pflegebedürftigen und ihrer pflegenden Angehörigen nachhaltig und dauerhaft zu verbessern.
Also erhöht man kurzum den Beitragssatz um 0,1 Prozentpunkte und hat damit 1,1 Milliarden Euro im Jahr mehr zur Verfügung. Damit soll die ambulante Versorgung von Demenzkranken deutlich verbessert werden, die bislang durchs Raster fielen. Dies ist ein längst überfälliger Schritt, sind doch viele Demente, selbst wenn sie noch nicht pflegebedürftig sind, auf die Hilfe und die Unterstützung ihrer Angehörigen angewiesen. Gleichwohl dürften die in Aussicht gestellten 120 Euro Pflegegeld pro Monat oder Sachleistungen von bis zu 225 Euro in der Pflegestufe 0 kaum ausreichen, den tatsächlichen Bedarf zu decken.
Und auch das versprochene Begutachtungsverfahren für Demenzkranke lässt noch immer auf sich warten. Auf Dauer wird bei der Pflege kein Weg an einer privaten Zusatzversicherung nach dem Vorbild der Riester-Rente vorbeigehen, da die gesetzliche Pflegeversicherung alleine nicht in der Lage ist, alle notwendigen Leistungen abzudecken.
So bleibt es bei der Mini-Reform, mit der sich die Koalition zwar über die Legislaturperiode rettet, aber die substanziellen Probleme bei der Pflege nicht löst.

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